Sonntag, 28. Februar 2010

All You Need Is - James Grant

James Grant gelangen Ende der 80er einige Achtungserfolge mit seiner Band Love And Money, welche aus Friends Again hervorging.
Nach der Auflösung von Love And Money beschritt James Grant neue Folk-Wege und bleibt heute leider meist in seiner Heimat Schottland.
Allerdings ist er einer der wenigen Künstler, die sich für ihre Fans engagieren und auch reagieren. So habe ich auf Nachfrage von ihm ein Bild für meine persönliche "Best Of" zugesandt bekommen.


Seine Webseite: http://www.tapecircle.co.uk/jamesgrant/

Hier und heute gibt es von Love And Money und James Grant wunderschöne Pop-Perlen:
Love And Money - She Carved Her Name
James Grant - I Don't Know You Anymore

http://www.megaupload.com/?d=3ZHJ6687

"She carved her name on my heart!"
Slainte, James!

Samstag, 27. Februar 2010

Scheiß Drauf (Teil 5)

Kapitel 8

Zu meinen neuen Freunden in der Reisegruppe gehörte einer, dessen Namen ich nicht mehr weiß. Aber weil er einen tierischen Sonnenbrand hatte und sich seine Haut so langsam abschälte, nannten wir ihn Paul Pelle. Jeder hatte hier irgendeinen dämlichen Spitznamen. Meinen behalte ich für mich.
Jedenfalls lieh Paul sich für uns ein Moped und wir erkundeten gemeinsam die Insel. Viel zu entdecken gab es nicht aber wir kamen an schönen Stränden vor-bei und fuhren auf dem Rückweg durch die Berge. Auf einer Serpentinenstraße kam uns plötzlich ein Wagen entgegen. Paul bremste, nur leider mit der Vorderbremse, so dass wir auf dem Splitt so richtig schön ausrutschten und die Beine von oben bis unten abgeschürft waren. Wir haben beide wie die Schweine geblutet. Das hat uns allerdings nicht viel ausgemacht, denn es musste ja auch irgendwann wieder aufhören. Tat es auch, aber mein Bein schmerzte für Tage und war mehr oder weniger unbrauchbar, so dass ich eigentlich an keinerlei Aktivitäten der Gruppe mehr teilnahm. Ich glaube, Carmen hat das nur wenig ausgemacht. Naja, wir hatten uns ja keine ewige Liebe geschworen... Und damals habe ich es lieber verdrängt.

Ich lag also abends alleine mit meinem maladen Bein auf dem Bett in meinem Appartement, als es an der Tür klopfte. Ich hatte keine Ahnung, wer denn nun nicht weggegangen war. Naja, mal sehen.
Klar. Ich hätte es mir denken können. Wer auch sonst. So einfach kam ich nicht davon... Michaela!
Ich humpelte zurück zu meinem Bett und sie setzte sich auf des Bett meines Mitbewohners, mir zugewandt. Wie auch bei unserem ersten Treffen trug sie einen schwarzen Rock. Nördlich davon ein schwarzes T-Shirt und südlich ein paar Sandalen. Ich habe mich für die Begriffe nördlich und südlich entschieden, um das Wort darunter noch übrig zu haben, welches ansonsten ja für die Sandalen draufgegangen wäre. Und um jetzt auf das darunter zu kommen: da war nichts. Unter dem Rock war nichts. Nichts außer ihrer blanken, rasierten Muschi! Und ich habe später festgestellt, dass kein noch so heißer Porno mir je diesen Einblick in 3D gewährt hat.
Und sie hielt ihre Beine auf dem Bett gegenüber so angewinkelt, dass der Rock auch noch hoch rutschte und ich nur meine Hand oder irgend etwas anderes hätte ausstrecken müssen, um... Naja, ihr wisst wofür!
Außerdem hätte ich, um jegliche Peinlichkeit hinsichtlich meiner nicht vorhandenen Kenntnisse im Vorwege auszuschließen, sagen können, dass ich mich nicht bewegen kann und unten liegen müsse. Ich hätte mich schön reiten lassen können. Und jetzt, erst jetzt, dürft ihr mir alle euch bekannten Schimpfwörter an den Kopf werfen. Ich sagte, dass ich lieber allein sein wolle. Ich kompletter Blödmann. Sie stand auf und ging. Das war ihr Friedensangebot und ich schlug es aus. Und das, obwohl die Sache mit Carmen doch schon von Anfang an für den Arsch war!

Soviel zu meinem Sommerurlaub auf Korfu. Viel passierte nicht mehr. Ich be-schränkte meine Aktivitäten ab sofort auf Strand, Musik und Bier oder was auch immer gerade zu ergattern war.
Als der Tag der Abreise kam, freute ich mich schon auf Hamburg. Obwohl sage und schreibe dreißig Grad Unterschied waren. Wir hatten auf Korfu teilweise neunundvierzig Grad bei strahlender Sonne mit siebenundzwanzig Grad Wassertemperatur, in Hamburg regnete es bei der Ankunft bei neunzehn Grad. Wunderbar! Hallo Hamburg! Endlich wieder zu Hause!

Paul sah ich zwei Jahre später in genau dieser Taverne wieder. Ich war nochmal - diesmal mit einem Freund - dort und schlich nach einer durchzechten Nacht wortlos mit gesenktem Kopf zum Frühstück, als ich ein Knie erblickte, welches exakt die gleiche Narbe hatte, wie meines. Auch auf der linken Seite. Das konnte doch nur, ich blickte hoch, klar, Paul sein! Er hatte mich auch an meinem Knie erkannt. "Hallo Sam!"

Wikipedia - Mods, Hard Mods, Skins?

"Aus schwarzen „Rude boys“ und weißen „Mods“ entstand so die Skinheadbewegung zunächst als „Hard Mods“. Sie grenzte sich früh von den modebewussten „Mods“, die ebenfalls aus der Arbeiterklasse und der unteren Mittelklasse stammten, ab. Die frühen Skinheads, als sich die Bewegung erst von den „Mods“ zu trennen begann, trugen wie diese noch smarte Anzüge."
(wikipedia)
Vor diesem Hintergrund - und weil mir Konventionen, wie ihr bei der Lektüre meines Buches erfahren habt, schisskojennowitsch sind - werden hier mal Skins gepostet. Aber nicht irgendwelche...


REDSKINS - KEEP ON KEEPIN' ON!
in 3 Versionen:
LP Version
(Neither Washington Nor Moscow)
Live
(Kick Over Apartheid Tour)
Extended 12"
(Die On Your Feet Mix)
http://www.megaupload.com/?d=GTXOXKN2


Am 17. März 2010 erscheint die CD "Epilogue". Dazu von der Webseite:

Epilogue
CD IR033

The legendary Redskins were an early-80's sensation that garnered mainstream attention in England as well as inspiring a whole new generation of antifascist bands. This retrospective set collects early CNT Singles and demo material in a digipack of previously unreleased tracks, including material from the band when they were formerly known as 'No Swastikas'.
BONUS: The digipack includes a hidden track unavailable on the digital version.

(CNT Singles)
PEASANT ARMY
LEAN ON ME
UNIONIZE
LEV BRONSTEIN
(Demo)
KEEP ON KEEPING ON
IT CAN BE DONE
A PLATEFUL OF HATEFUL
DON'T TALK TO ME ABOUT WHETHER (Live)
(No Swastikas)

STRIKE
UNAMED
STICKIES
(Hidden Track)

http://www.insurgence.net/releaseinfo_ir033.htm

Eine der verdammt nochmal besten Bands, die jemals ich zu hören die Ehre hatte.
Northern Soul! Keep The Faith!

Sonntag, 21. Februar 2010

Amy Is A Mod - And A Fuckin' Junkie!

Jaja, wie kann man nur diese Junkie-Schnalle posten.
Blende das Skelett und die toten Augen aus und es bleibt eine unfassbare Stimme (plus einer Beehive-Perücke). Sie hatte die Ehre, mit dem Modfather aufzutreten.
Gänsehaut.
Und auf der Back To Black covert sie The Specials.
Here we go:
Hey Little Rich Girl:
1. The Specials und


Mod tritt in vielen schrägen Varianten auf, hat aber immer eine geile Stimme!
Cheers!

Freitag, 19. Februar 2010

Love Is A Mod!

Mods kommen zu kurz hier? Das darf so nicht einfach stehen bleiben!
Wir alle wissen, dass die Liebe nicht nur ein Mod ist, sondern auch eine Welle.
Eine Hitze-Welle!
Und die gibt es in 2 Versionen:

(Love Is Like A) Heat Wave:
1. Martha Reeves & The Vandellas
2. The Jam

http://www.megaupload.com/?d=8YUPHJIE

Im 17. Himmel - Soundtrack of my life (5)


Heaven 17, während ich in der Sonne brate. Mehr ging nicht!

Sunset Now und Come Live With Me als 12-inches!
http://www.megaupload.com/?d=DGIX4GUB


Scheiß Drauf (Teil 4)

Kapitel 7

Es sah also so aus, als hätte Michaela es vorerst akzeptiert, dass sie die Finger von mir lassen soll. Die Hinfahrt über Italien, dann mit der Fähre nach Griechenland, alles verlief sehr witzig und schon kurz hinter Hamburg war ich nicht mehr allein. Es gab echt klasse Mitfahrer und der Typ, mit dem ich das Appartement auf Korfu teilen sollte, war Opfer eines ähnlich heimtückischen Verhaltens seiner Freunde daheim geworden. Ein netter und ruhiger Kerl. Wir verstanden uns gut und jeder zog sein Ding durch.
Gleich in der Nähe der vom CVJM gemieteten Appartements befand sich auch die Taverne, wo es Frühstück, Mittag und Abendessen gab. Nachts war dort immer Programm mit griechischen Tänzen und billigem Ouzo. Ansonsten hieß es bloß: am Strand liegen, Musik hören - zu der Zeit war ich ganz heiß auf Heaven 17 und hatte klasse Mixe von Come live with me und Sunset now - und sich den nächsten Blödsinn ausdenken. Wie zum Beispiel sowas wie mit den Schlafmatratzen nachts ins Wasser zu gehen, um auszuprobieren, ob sie schwimmen. Oder sich aus der unverschlossenen Bar noch das eine oder andere Fass Bier zu gönnen.
Und während wir gewissermaßen im Dauerrausch der Jugend, der Sonne und dem Alkohol fröhnten, schien da ein weiteres Mädchen zu sein, das ein Auge auf mich geworfen hatte. Vielleicht war ich auch bloß derjenige, der das Glück hatte, sie wegen meiner nötigen V.0 als erster anzubaggern. Wie auch immer. Carmen war ebenfalls ein Jahr älter und wie sich herausstellte bereits von zu Hause ausgezogen. Ich hatte so langsam das Gefühl, dass ich hier wirklich der Spätentwickler war.
Eigentlich war unsere Liebelei mehr aus einem Zufall heraus entstanden. Wie jeden Abend, so waren wir alle auch an dem entscheidenden Abend breit und Carmen torkelte etwas, so dass ich sie in einem Anflug von Klarheit und wohl auch Freundlichkeit - einen Jungen hätte ich gnadenlos fallen lassen - auffing. Schon hing sie in meinen Armen und wir knutschten. Ich glaube, dass einige mitreisende Typen es überhaupt nicht lustig fanden, dass plötzlich so ein Kind wie ich die von allen verehrte Carmen in den Armen hielt. Sie war wirklich ziemlich gut ausgestattet und ich kann es den anderen nicht verdenken, dass sie neidisch waren.
Carmen wohnte mit zwei Freundinnen in einem Appartement und eines Nachts wollten diese beiden der Stadt Korfu einen Besuch mit dortiger Übernachtung abstatten. Das hieß für Carmen und mich: sturmfreie Bude. Oje... Ich und mein großes Maul, um es mit den Ärzten zu sagen.
Die Abreise der beiden nahte und Carmen erwartete mich bei sich. Völlig im Ungewissen, was denn auf mich zukäme, stand ich irgendwann vor ihrer Tür und sie ließ mich herein. Wer jetzt hier erwartet, dass ich von Lustschreien und dem Wunsch nach mehr berichte, dem sei gesagt, dass nichts davon zutrifft. Weder, was meine Person betrifft, noch die Carmens.
Der kurze Moment, in dem ich von Carmen mehr oder weniger dazu genötigt wurde, endlich loszulegen, war mir ihr gegenüber so peinlich, dass wir zwei nie wieder Sex hatten. Das gute ist, dass viele der geneigten Leser jetzt vermutlich sagen "Kenn ich, kenn ich nur zu gut!“ Noch bevor wir richtig angefangen hatten, war ich auch schon fertig und Carmen hatte nicht mal - nicht einmal - wenigstens kurz den Anschein gemacht, etwas zu genießen. Natürlich sagte ich ihr, dass sie die erste für mich war und sie war auch nicht nachtragend. Trotzdem war es für mich so frustrierend, dass es lange gedauert hat, bis ich wieder mit einer Frau Sex haben wollte und konnte. In der Zwischenzeit gelobte ich mir, möglichst viele Pornos zu sehen, um zumindest zu wissen, wie eine Frau denn untenrum genau aussah.
Der Tiefpunkt der verkorksten Nacht war, dass es plötzlich an der Tür klopfte und ich so wie Gott mich schuf und mit wehender Banane öffnete, um einen Eimer kalten Wassers über den Kopf zu bekommen. Zwei eifersüchtige Typen hatten uns die Nacht verderben wollen. Sie konnten ja nicht ahnen, dass sie dafür schon zu spät kamen. Sie war es schon. Trotzdem "Danke“.

Ich hatte nicht wirklich das Bedürfnis, bei Carmen zu übernachten. Zum einen, weil ich befürchten musste, dass sie noch einen Versuch unternehmen würde, sich von mir poppen zu lassen. Außerdem lag ich frierend neben ihr, weil es anscheinend nur eine beschissene Bettdecke gab in diesem noch beschisseneren Albtraum. Also verzog ich mich.
Und in meinem Appartement angekommen, mein Mitbewohner war noch weiß-Gott-wo, kloppte ich mir erst mal schön einen. Und ich war echt gut!

Donnerstag, 18. Februar 2010

Meine Nummer 1 - seit 21 Jahren

Im Moment kommen die Mods etwas zu kurz. Dafür möchte ich euch aus aktuellem Anlass eine völlig zu Unrecht vergessene Platte vorstellen.
Es gab mal einen Plattenladen "Govi" im Heußweg in Hamburg (dazu auch später mehr im Buch), wo ich echte Perlen erstanden habe.
Einer der Künstler war ein Schotte Namens ANDY PAWLAK, der so unfassbar schöne Musik macht, dass mir nach all den Jahren immer wieder Tränen kommen.
"...in a field of frozen tears he lay..."

Hier eine extra rare CD-Single von 1988:
Andy Pawlak - Mermaids
01 Mermaids
02 No Compromise
03 Squeeky Clean
04 Wintertime

http://www.megaupload.com/?d=R08H4ZZX

Montag, 15. Februar 2010

Esst nicht den gelben Schnee - es ist kein Zitroneneis!

Mir geht der Schnee mittlerweile tierisch auf den Senkel.
Fick dich, Schnee!

Ich habe in dem Musikordner meiner externen Festplatte mal "Snow" und "Schnee" als Suchbegriffe laufen lassen.
Das Ergebnis - unbearbeitet und ohne Wertung:

Mein "Fick Dich, Schnee!"-Sampler
The Trash Can Sinatras - Snow
The Sisters Of Mercy - Driven Like The Snow
The Pearlfishers - Snow On The Pines
Haircut One Hundred - Snow Girl
Nick Cave & The Bad Seeds - 50 Feet Of Pure White Snow
JJ72 - Snow
The Beach Boys - Frosty The Snow Man
Blumfeld - Schnee


http://www.megaupload.com/?d=Q1VEPCC7

Grahame Skinner - Schotte!

Heute geht es mir durch und durch.

Ich stöbere nach den Titeln des Tages und hänge immer bei dem selben Künstler:
Grahame Skinner, der mit seiner Band HIPSWAY recht erfolgreich war. Leider konnten sich weitere Projekte nicht durchsetzen, und das obwohl er mit Sicherheit DIE markanteste Stimme der (zumindest meiner) Musikwelt hat.


Hier mit seltenen Aufnahmen von
HIPSWAY - Forbidden (Demo)
http://www.megaupload.com/?d=8MCOG8LW

und
THE PLEASURELORDS - Heart
http://www.megaupload.com/?d=PG4LTAZP

"Without - without control - inside the feeling will grow!"

Piff Peng Bumm - Soundtrack of my life (4)

Haha!!!

Brilliant geantwortet, das Mädel:

The Specials - Little Bitch
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The Cure - In Between Days
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The Smiths - William, It Was Really Nothing
http://www.megaupload.com/?d=4CSCY7KI



und wer hätte das gedacht... Biff Bang Pow stand da nicht zum Vergnügen:
Es Lebe Alan McGee, Mr.Biff Bang Pow, der Gründer von Creation Records und Erfinder von Oasis!
I owe you one, Alan!!! "Money Now!"

Biff Bang Pow - Girl From Well Lane
http://www.megaupload.com/?d=HDIUI7DK

Mittwoch, 10. Februar 2010

Scheiß Drauf (Teil 3)

Kapitel 6

Wir befinden uns im Jahre 1985. Ich bin siebzehn Jahre alt und meine Freundschaft mit Kai, Sebastian und Marko steht noch in voller Blüte. Genau wie mein Gesicht - immer noch.
Es ist Sommer und die Ferien stehen unmittelbar bevor. Und vor eurem geistigen Auge erscheint euch die heilige Jungfrau Nick. Noch weiß Nick nicht, dass dies seine letzten Sommerferien sein sollten, die er als Jungfrau erlebt und eigentlich findet er, dass es verdammt noch mal auch höchste Zeit ist, den Mädels zu zeigen, wo der Hammer hängt!
Mal ganz abgesehen davon, dass ich noch in diesem verfickten Jahr achtzehn werden will. Und wie bitte schön soll ich irgend jemandem erklären, dass ich zwar wählen darf, aber die Missionarsstellung für ein Kloster auf einer schottischen Insel halte und nicht mal den Unterschied zwischen Doggy-Style und Doggy-Bag kenne.
Meine Hormone stehen auf Sturm und ich weiß es noch nicht mal. Junge, Junge!

Ich fuhr in diesem Jahr nach Griechenland. Ich hatte mich mit zwei Klassenkameraden dazu verabredet, mit dem CVJM nach Korfu zu fahren. Die beiden Trottel - ich erinnere mich gerade daran, dass einer der Trottel Marko war und dies war der Grund unserer Trennung - suchten sich dann doch noch schnell ein anderes Ziel aus. Ich hatte nur leider schon gebucht und deren Geschichte echt für einen Scherz gehalten.
Dann fahre ich halt allein, ihr Fucker. Ohne die hatte ich garantiert mehr Spaß als mit denen.
Die Vorbereitung zu dieser Fahrt beginnt wie so vieles in meinem Leben mit einer unglaublichen Peinlichkeit meinerseits. Ich kann nur den Kopf schütteln und hoffen, ich möge der einzige sein, der sich daran erinnert.

Ich war dreimal in meinem Leben im Posemuckel. Hier ging ich hin, weil auch minderjährige Jugendliche dort bis Mitternacht rein durften. Ich sah ein Mädchen, das sich allem Anschein nach ziemlich für mich interessierte. Sie sah auch nicht gerade schlecht aus und war, wie sich herausstellte, ein Jahr älter als ich, was mit siebzehn so ungefähr einem Ritterschlag gleichkam.
Zum Balzverhalten weiß ich nichts mehr, auch nicht, wer denn nun wen ansprach. Aber irgendwann unterhielten wir uns. Und die obligatorische Frage nach ihrem Musikgeschmack beantwortete sie brilliant mit The Specials, The Cure, The Smiths. Peng! Treffer! Mitten ins Schwarze! Biff Bang Pow!
Lange schwarze Haare in schwarzen Klamotten, kurzem Rock, DocMartens-Stiefeln... Das war ungefähr so, als würde ein Führerschein-Neuling noch vor der Fahrprüfung einen ungedrosselten Aston Martin geschenkt bekommen.
Standardprogramm: Telefonnummer, Name: Michaela
Und obwohl alles so beängstigend vielversprechend begann, verpisste ich mich noch während eines Besuchs bei ihr, denn sie wollte mir sogleich an die Wäsche. Soviel dazu, den Mädels zu zeigen, wo der Hammer hängt!
Naja, ich dachte mir, die sehe ich ja eh nie wieder. Denkste. Und jetzt schließt sich der Kreis:
Natürlich saß Michaela auf einem der Vorbereitungstreffen für die Fahrt nach Korfu mit im Raum. Und sie fand es überhaupt nicht komisch, dass ich so mir nichts dir nichts bei unserem Date die Kurve gekratzt hatte. Und ich hatte natürlich auch nicht den Hauch einer Ausrede parat. Wie groß war denn bitte schön die Gefahr, Michaela jemals wieder über den Weg zu laufen? Und dann noch dort...?
Ja, schön peinlich. Aber sie ging allem Anschein nach fest davon aus, dass sie nur deutlich genug würde werden müssen, um mich ins Bett zu bekommen. Aber so einer war ich nicht. Ich meine, ich wäre sehr gerne so einer gewesen aber ich hatte bei solcher Anhänglichkeit einfach einen dermaßen großen Schiss, dass ich partout dabei blieb, nichts von ihr zu wollen. Und irgendwann glaubte ich es fast selbst.
Aber bevor ich euch wirklichen Grund gebe, euch über meine Blödheit totzulachen, muss ich kurz das Thema wechseln, damit ich später die Möglichkeit habe, mich ansatzweise zu rechtfertigen.

Dienstag, 9. Februar 2010

We Are The Scots

Mal einen Schwenk weg vom Buch und zum eigentlichen Motto der Seite:
Wir verlassen Modland und finden uns wieder in Scotland - Dundee und Glasgow:



Nach der Auflösung der Combo "Danny Wilson" hat Gary Clark sich leider eher erfolglos an einer Solokarriere versucht. Ich finde,der Mann hat was zu bieten...
Gary Clark - FreeFloating
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Die Popper in Rockergestalt mit einem ihrer besten Songs:
Del Amitri - Be My Downfall
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Montag, 8. Februar 2010

Das Wahre Ich Ist Jetzt Anders - Soundtrack of my life (3)

Ich vergaß natürlich, die Urknallauslöser meiner Liebe zur Musik in stiller Andacht und ohne weitere Worte zu posten.

In Liebe&Demut:

But I'm Different Now- The Jam
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London Calling - The Clash
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The Real Me - The Who
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Sonntag, 7. Februar 2010

We Live To Fuck - Soundtrack of my life (2)

Im Teil 2 von "Scheiß Drauf" werdet ihr von 2 Bands lesen, die vermeintlich gar nicht zusammenpassen... Sagt wer???

Für euch:


Heaven 17 - We Live So Fast (Extended Mix)
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und Dead Kennedys - Too Drunk To Fuck
http://www.megaupload.com/?d=CHP841LT

Samstag, 6. Februar 2010

Scheiß Drauf (Teil 2)

Kapitel 5



Nun hat ja jede Schulzeit ihre Schattenseiten. Und das sind eben meist die Lehrer. In meinem Fall litt ich leider aber auch unter wirklich extremen Nervensägen und Gutmenschen unter den Mitschülern.


Das Schöne ist, dass man sich in den Pausen derart gruppieren kann, dass diese angenehm verlaufen. Und selbst auf diesem Gymnasium gab es Jungs, zu denen ein lockeres Verhältnis möglich war.


Ich betone hier, dass ich bewusst die Erwähnung von Mädchen umgangen habe, weil diese in unserer Stufe damals fast ausnahmslos zur Öko-Fraktion gehörten. Auch heute, mit dem nötigen Abstand, kann ich guten Gewissens sagen: Ich würde sie immer noch nicht mögen! Ich meine, es gab hübsche Mädchen in der Klasse meiner Schwester. Aber die war drei Stufen über mir und dieser Altersunterschied ist in diesem Lebensabschnitt geradezu irrwitzig. Aber es gab dort - nicht in meiner Liga - echte Hingucker.


Die Jungs, die ich neben Kai zu meinen Freunden auserkoren hatte, waren wohl die coolsten auf der Schule und auch unsere Clique hatte, wie die Mädchen in der Stufe meiner Schwester, wiederum eine Fangemeinde unter den noch jüngeren Mädchen (die uns zwar völlig abgingen aber immerhin...). Und so, wie wir über dunkle Kanäle die Namen der älteren Mädchen herausgefunden hatten (denen wir natürlich völlig abgingen...), kannten diese Küken unsere Namen und wir wunderten uns über unseren Bekanntheitsgrad. Mann, waren wir cool.


Ich habe vor gar nicht all zu langer Zeit ein altes Bild aus diesen Tagen gefunden. Etwas mitgenommen aber deutlich genug: Marko, Sebastian und ich im Hochsommer auf dem Schulgelände. Wir alle drei mit lächerlichen Sonnenbrillen sowie die beiden in Karottenhosen und Polohemden. Ich hatte eine Anzughose und Polohemd an und dazu noch einen Binder um. Peinlich aber anscheinend cool genug damals. Leider weiß ich nicht, wer dieses Bild gemacht hat, aber es könnte ein sozial engagiertes Mädchen aus unserer Stufe gewesen sein, zu denen Marko leider eine gewisse Affinität entwickelt hatte.



In Anbetracht der Tatsache, dass auf meinem Gymnasium ansonsten nur Hackfressen herumliefen, war es klar, dass mein eigener Kontakt zum weiblichen Geschlecht eher mager ausfallen musste. Ich hatte denen einfach nichts zu sagen, sie hatten mir nichts zu bieten, was mich interessiert hätte. Und sie hörten keine Musik. "Ach, ich höre alles. Weißt du.“ - Danke, setzen, sechs.



Mit Sebastian und Marko habe ich meine ersten alkoholbedingten Rauschzustände erfahren. Sebastian hatte in seinem elterlichen Heim ein ganzes Stockwerk für sich. Damals fand ich das echt unglaublich cool. Ich meine, wenn ich angetrunken nach Hause kam, dann musste ich schon höllisch aufpassen, um meine Eltern nicht zu wecken. Sebastian ging einfach den Nebeneingang rein und kotzte in sein eigenes Bad. Hut Ab! Und der Gipfel: die Putze hat alles wieder sauber gemacht. Die Putze!


Dazu kam, dass Sebastian zwar keine besonders große, dafür aber sehr erlesene Plattensammlung hatte. Und bei Sebastian lernte ich auch, dass man sowohl ein Popper als auch ein Punk sein kann. Optisch muss man sich zwar entscheiden - ich entschied mich dann für Popper, weil ich ansonsten zu Hause echt Ärger bekommen hätte - aber musikalisch gereichte mir die Freundschaft mit Sebastian zu einer geradezu bewusstseinserweiternden Wirkung in Sachen meines zukünftigen musikalischen Spektrums.


Manche werden bei der Aufzählung meiner musikalischen Einflüsse und Favourites sagen, ich könne mich nicht entscheiden und das passe alles gar nicht zusammen. Aber das lasst mal schön meine Sorge sein. Ich kann und will und lasse mich bis heute nicht festlegen, ob ich nun die richtige Kombination der verschiedenen Bands höre oder nicht.


Meiner Meinung nach vertragen sich die Dead Kennedys sehr gut mit Heaven 17 und Oasis. (Irgendwann musste diese Band ja hier auftauchen, wir haben es hinter uns.)


Die Sache mit dem Mono-Mod konnte ich ja auch nicht ewig aufrecht erhalten. Es war auf Dauer allein zu langweilig und es gab einfach zu vieles zu entdecken.



Weswegen ich Sebastian und Marko aus den Augen verlor hat eigentlich zwei Gründe. Zunächst war das mein Schulwechsel in der zwölften Klasse und des Weiteren hatte ich mit Sebastian das Problem, dass er sich sowas von cool fand, weil er ja seine eigene Behausung hatte, und der Sack hatte außerdem Sex! Ständig! Und ständig andere Mädchen! Ich hätte ihm den Hals umdrehen können!


Zu meiner tiefen Zufriedenheit sah ich ihn vor ungefähr zehn Jahren mal. Da war er nur noch ein dicker Mann, der sich richtig cool fand. Hau rein, Keule... Alles war wieder wunderbar!


Ich glaube, Marko und Sebastian haben wohl noch gelegentlich Kontakt aber es ist für mich auch nicht mehr interessant. Wir hatten unsere Zeit und trennten uns. Ich versuchte vor ungefähr fünf bis sechs Jahren einmal, mit Marko Kontakt aufzunehmen aber ich stellte fest, dass die damalige Trennung richtig war und blieb auch einer Party fern, zu der Marko mich eingeladen hatte.



Kai verlor ich irgendwann einfach aus den Augen. Ich traf ihn mal zufällig in der Stadt und er wohnte damals in Berlin. That’s it. Danke für die Musik. Oder mit ABBA: Thank you for the music!

Meine Generation - Soundtrack of my life (1)

OK, welchen Song kann man als allererstes posten?
Ich habe den Blog nicht umsonst POSTCARD OF SCOOTLAND genannt.
Natürlich in Anlehnung an das schottische Label Postcard Of Scotland aber auch an meine Liebe zu den MODS und Scootern!

Also starte ich in MOD-Land:

My Generation - in den Versionen von The Who und von Oasis
http://www.megaupload.com/?d=2LH78N5P

We Are The Mods!

Scheiß Drauf (Teil 1)

SCHEISS DRAUF
(von mir)
COPYRIGHT - hier liegen auch alle Rechte!!!

Vorwort des Autors

So manche Leser werden glauben, dass Nick mein alter ego ist. Doch ich glaube, darauf hinweisen zu müssen, dass dies nicht ganz den Tatsachen entspricht. Mein Leben verlief zwar in weiten Teilen ähnlich, allerdings bleibt die Geschichte die Geschichte von Nick, und sie bleibt fiktiv. Ich hoffe, hiermit die Fragen nach der Authenzität ausreichend beantwortet zu haben.

Und wer sich vermeintlich wiederzuerkennen glaubt, dem sei gesagt, dass er nur ein Zerrbild von Nicks Wirklichkeit ist. Es sind hier nicht die Geschichten, die wir miteinander erlebt haben. Es sind die Gefühle und Erinnerungen oder Vorstellungen, die Nicks Geschichte schreiben. Und wer sich angegriffen fühlt, der hat sicherlich seine Gründe dafür und hat es ebenso sicher verdient.

Die Menschen, die mir teuer sind, werden mir immer teuer sein. Die Menschen, die ich liebe, liebe ich mit inniger Hingabe und unabhängig von den jeweiligen - möglicherweise widrigen - Umständen.


Vorwort des Protagonisten - das Buch (Buch 1?) beginnt.

Immer, wenn ich abends im Bett liege und eines meiner mittlerweile unzähligen Bücher verschlinge - anders kann man es nicht ausdrücken, denn wenn ich mal angefangen habe und das Buch gefällt mir, höre ich nur auf, wenn meine Augen schmerzen - denke ich, "das kann auch einer, der im Pur-Land lebt!“

Immer lese ich von Menschen im wunderbaren Pop-Himmel-Land Großbritannien. Da treffen sich Leute in Manchester, während sie Oasis oder New Order aus den Boxen hören. Ich war nie in Manchester, wohl aber London oder Glasgow (ich schmeiße mal alle Briten in einen Topf - getrennt wird später)... Ich war schon in diversen britischen Städten und kenne das eine oder andere Pub, in dem ebendiese Musik Wirklichkeit wurde.

Hier in den Kneipen hört man - entschuldigt, wenn ich den Namen erwähne - Celine Dion oder noch schlimmeres - wie den Superstar-Superloser Alexander. Da kommt es einem einfach hoch.

Und noch was: diesen ganzen Kram schreibe ich nur für mich. Und wenn ihr das zufälligerweise lest, dann bedeutet dies a) ihr habt in meinem Notebook geschnüffelt oder b) ich habe einen Verleger gefunden, der für meine Ergüsse Geld zahlt...

Wie dem auch sei... Ich bin 36 Jahre alt, verheiratet und stehe auf Musik. Und damit meine ich, ich stehe wirklich auf eigentlich sonst nichts... außer, naja, auf das, worauf alle Männer stehen... Sex, zu dem ich mich später noch auslassen werde. Und natürlich lesen, wenn nichts anderes von dem eben erwähnten erreichbar ist. Aber eine Sache kann mich überhaupt nicht begeistern: Fußball. Und ich war und bin sehr enttäuscht, dass ich aus ebendiesem Grunde niemals Fever Pitch von Nick Hornby lesen wollte oder werde... Meinem Namensvetter, wenn man so will. Auch sein neuestes Werk 31 Songs geht mir aufgrund der Songauswahl völlig ab. Schade!

Mein Einkommen reicht aus, um eine Eigentumswohnung, eine studierende Halbtagsarbeitskraft und ein von selbiger zur Zeit zerbeultes Auto über die Runden zu bringen. Dazu eine kürzlich angeschaffte Gitarre plus Verstärker. Endlich mein eigener Herr, auch wenn das, was aus dem Verstärker kommt nicht gerade so klingt.

Ich habe in den Monaten seit letztem Sommer so circa 17 Bücher gelesen. Davon im Urlaub alleine neun, meine ich zu erinnern. Jedenfalls so um und bei. Das führte dazu, dass ich mittlerweile ganz und gar konsequent und unwiderruflich die Stories und Charaktere durcheinander gebracht habe. Ich habe jedoch nicht vor, irgendeines der Bücher nochmal zu lesen aber ihr könnt sie bei Ebay ersteigern.

Zu meinen Lieblingsautoren gehören Nick Hornby, Giles Smith, Mike Gayle und neuerdings (aus purer Verzweiflung gekauft) William Sutcliffe. Von jenem insbesondere und sehr geschätzt: Sexeck (The Love Hexagon). Wunderbar giftig, lustig, entspannt und Hoffnungen weckend auf eine gute Reise. Meine Buchempfehlung. Andere Sparten werden folgen.

Ich hatte einem Freund kürzlich gesagt, dass ich an diesem Buch schreibe und er meinte, er sei insbesondere auf die Fickszenen gespannt. Nun hatte ich in meinem Leben ausreichend solcher Szenen, aber nur die wenigsten werde ich hier erwähnen, weil es so ist, wie es ist: meist gibt es nichts Spektakuläres zu erzählen. Darum, mein Lieber, erwähne ich nur die, die wirklich saugeil oder unglaublich peinlich waren.


Kapitel 1

Ich war ein Langweiler (bin ein Langweiler, werde immer einer sein) und entsprechend groß war mein Freundeskreis. Aber eben weil ich so gar keine Interessen hatte - meine jetzigen Interessen haben sich ja erst später gemeinsam mit Pickeln im Gesicht und Haaren am Sack entwickelt - hat mich das auch wirklich komplett kalt gelassen. Ich glaube, meine Eltern haben im Stillen gedacht, ich sei etwas gestört. Jetzt können sie beruhigt sagen: Wir hatten also Recht!

Apropos jetzige Interessen: Ich möchte hier gerne anbringen, dass ich zu Hause unter unsäglicher Musik zu leiden hatte. Gott sei Dank wusste ich das damals nicht so genau, weil ich eben dazu noch keine Meinung entwickelt hatte. Das kam erst mit exakt 14 Jahren.

Meine Schwester hörte - ich kann es auch heut nach all den Jahren fast nicht glauben - Smokie! Und eine eben solche Scheußlichkeit: Genesis, und zwar nach dem Weggang von Peter Gabriel. Sonst hätte ich sie hinsichtlich ihres Musikgeschmacks zumindest dahingehend für gerade noch akzeptabel und in gewisser Weise zeitgemäß - man hörte eben Scheiße - gelten lassen. Naja, und dann kamen dazu noch die üblichen Verdächtigen wie zum Beispiel ABBA. Das jetzige Revival um die hässlichsten und schlechtest gekleideten Schweden, die nach den Wikingern je die Welt eroberten, bricht alte Wunden auf und betrübt mich. Ich möchte den Herren Wikingern jetzt nicht zu nahe treten, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie (also die Wikinger) entsetzlich aussahen und ziemlich rochen. Was aber zu der damaligen Zeit vermutlich en vogue war. Darum sei’s vergolten.

Ich muss hier auch gestehen, dass ich eine Band für ihre Coverversionen von ABBA verehre: The Leather Nun. Aber das war Mitte der 80er, als niemand außer einiger bekloppter Punkrocker (ebenfalls aus Schweden - es sei ihnen also erlaubt) an so eine Verarschung hätte denken können. Lang lebe Gimme Gimme Gimme!

Zur Ehrenrettung meiner Schwester sei noch gesagt, dass sie trotzdem eine großartige Frau ist und ich sie als Schwester wirklich liebe. Und zu meiner Ehrenrettung sei gesagt: Sie war damals größer und stärker als ich!

Aber zurück: Ich war zwar und bin wie erwähnt ein Langweiler aber dafür wurde ich nie geärgert. Dafür waren die bebrillten Langweiler besser geeignet, die auch entsprechende Zensuren lieferten. Und spätestens da konnte man mich gewiss nicht zu den Strebern und bevorzugten Opfern zählen. Ich hatte also eine im Großen und Ganzen entspannte Grundschulzeit.

Meine Eltern fanden meine Schulaktivitäten alles andere als langweilig und waren immer wieder überrascht, was für Mengen vergammelter Nahrungsmittel - vorzugsweise Bananen, oder besser gesagt Bananenbrei in schwarzer Bananenschale, und labberiges belegtes Knäckebrot - ich zusätzlich zu meinen Schulbüchern Tag für Tag hin und her schleppte. Die Stapelabfolge war: Banane unten (weil sie in der Regel in der Tasche, dem Ranzen, oder wie man früher auch sagte : Ränzel, die älteren Rechte besaß) darüber oder daneben oder überall verteilt die Knäckebrote und ganz oben dann die Bücher.

Alles hatte den gleichen muffigen Geruch nach alter Banane, so wie es in einem Mülleimer riecht. Mich hat es nicht gestört, ich las ja ohnehin nie in den Büchern.

Das gleiche Recht, was für die Banane galt, nahm ich auch mir heraus: rumgammeln. Hausaufgaben waren für mich eine Unwort. Damals hätte ich es gerne dem Institut für die Deutsche Sprache oder wie die auch immer heißen als Unwort der Jahre 1967 (meinem Geburtsjahr) bis .............. (hier muss irgendwann mal mein Sterbejahr eingetragen werden) vorgeschlagen.

Meine Eltern kamen immer mit Gesprächsbedarf von den Elternabenden zurück. Ich tat stets so, als sei ich ausnahmsweise freiwillig sehr zeitig ins Bett gegangen und als schlafe ich tief und fest. Mit schweißnassem Schlafanzug und einem Ruhepuls von circa 120 bpm.

Zu meiner Gymnasiumszeit (dazu später) stand einmal im Zeugnis: Nick hat seine Hausaufgaben fast immer gemacht. Mein Herz schwoll an und ich ließ es ab sofort wieder bleiben, Hausaufgaben zu machen. Der Satz erschien nie wieder.

Als ich oben erwähnte, dass ich keine Freunde hatte, stimmte es zwar, ich war aber trotzdem kein Außenseiter. Ich spielte nämlich Hockey und ein doch guter Teil der Mannschaft rekrutierte sich aus Klassenkameraden. Daher konnte ich auch in Zeiten größter Not zu dem einen oder anderen hingehen, um ihm ein Gespräch aufzuzwingen. Nicht, dass irgendwer wirklich scharf darauf war aber mein Vater war der Trainer und wer nicht mit mir reden wollte begab sich in die vermeintliche Gefahr, nicht aufgestellt zu werden.

Ich hätte diesen Vorteil natürlich niemals ausgenutzt aber alleine die hintergründige pure Möglichkeit verlieh mir Macht über meine Mitspieler.

Ansonsten fühlte ich mich stets eher zu den Outlaws hingezogen. Und ich glaube, das zieht sich wie ein roter Faden durch mein gesamtes Leben. Ich habe zwar nach und nach Freunde gefunden, die sozialverträglich waren, den echten Reiz macht aber der Revoluzzer aus. Auch heute noch...


Kapitel 2

Schnitt! Szenenwechsel!

Im Alter von zwölf Jahren saß ich dereinst unbefangen, unbehaart und jungfräulich in der heimischen Badewanne. Ich weiß nicht mehr, ob es nach dem Hockey war oder ob ich einfach ein abendliches Bad genommen hatte. Jedenfalls saß ich so und dachte an nichts Böses und schon gar nicht an Frauen, die mir zu dieser Zeit so fremd waren, wie heutzutage die Lust, herzhaft auf einem Stück Alufolie herumzukauen. Ich hatte Frauen bis dato nur als kichernde, nervtötende, fremdartige Menschenform kennengelernt. Sie wollten mit mir nichts zu tun haben und mir kam das nur recht. So konnte ich mich voll und ganz meinem Spiel mit Fischertechnik hingeben. Aus Lego war ich mittlerweile herausgewachsen und Playmobil war immer eine Randerscheinung geblieben.

Naja, jedenfalls saß ich dort und dachte vermutlich, wie schön es wäre, endlich dieses komplizierte Karussell mit Motor zusammen zu basteln als plötzlich... ups... der Wasserstrahl unter dem bereits eingelaufenen Wasser krachte förmlich gegen meinen Schwanz und spontan hatte ich einen unbehaarten Ständer. Nochmal... Zack... Hmmm, gar nicht so übel. Nochmal, und nochmal, mal etwas länger drauf halten. Genau vorne an die Spitze. Irgendwie musste ich dann wieder etwas Wasser aus der Wanne lassen, sonst wäre es zu einer Überschwemmung gekommen. Aber dann nichts wie weiter. Immer feste druff. Und so bekam ich, ohne damals das richtige Wort dafür zu kennen, meinen allerersten Orgasmus. Zu dem Zeitpunkt fand ich es aber einfach nur blöd, dass alles irgendwie an mir klebte und das Wasser nicht sonderlich hilfreich war bei der Entfernung. Naja, den Preis war ich bereit dafür zu bezahlen und fortan badete ich noch lieber, öfter und länger.

Und seit diesem denkwürdigen Bade habe ich versucht, es mir nahezu täglich zu besorgen. Und zwar unabhängig davon, ob ich in einer Phase der sexuellen Aktivität mit dem anderen Geschlecht war - was ja früher oder in meinem Fall später kommen musste - oder nicht. Mein Körper hat keine Entschuldigung akzeptiert. Auch eine durchgevögelte Nacht galt nicht, wenn es zu meinem privaten Showdown kommen sollte. Und weigerte ich mich einen Tag, verlangte mein Körper es am nächsten Tag zur Strafe einmal mehr.

Glaubt es oder nicht, ich habe seit vierundzwanzig Jahren fast täglich Sex. Wenn auch nur mit mir, aber dafür gründlich und frei von Effekthascherei. Zu den raren coitalen Ereignissen mit dem anderen Geschlecht werde ich kommen, wenn ich mich dazu bereit fühle.


Kapitel 3

Irgendwann waren meine entspannten Grundschultage vorbei. Endlich! Aber frei von Grundschulmief bin ich erst geworden, als ich meinen ersten echten Freund hatte. Das war etwa zur gleichen Zeit, als ich auch meinen ersten Kuss bekam, der nicht von Verwandten fremdbestimmt war sondern auf Gegenseitigkeit beruhte. Und das war nicht von meinem Freund, wie jetzt einige vermuten könnten!

Mein erster Freund war Kai. Kai war natürlich in gewisser Weise ein bei mir so hoch im Kurs stehender Outlaw. Auch für meine Eltern übrigens. Was aber weniger mit Kai als mit seiner ganzen Familie zu tun hatte. Sie waren etwas einfach und recht zahlreich. Und da schaut man ja schon mal skeptisch hin. Aber sie waren nett. Allesamt. Und dazu kam, dass Kai einen Bruder hatte, der drop-dead-cool war. Der Bruder trommelte in einer Band und hatte jede Menge Platten zu Hause. Es war alles nicht meine Musikrichtung aber immerhin hörte er etwas anderes, als ich zu Hause ertragen musste. Und außerdem hatte er da noch eine Schwester. Damals war ich nicht in der Lage, ihr Alter zu schätzen aber sie war, ich sage es mal dezent, an manchen Stellen mit deutlich mehr Körper ausgestattet. Meine erste Begegnung mit Stielaugen und einer Erektion vom hinsehen.

Dann kam der Tag, an dem ich vom Kind zum Rebellen wurde. Der Weg zum Manne war noch weit und steinig und gespickt mit Erbrochenem.

Kai und ich trafen uns bei ihm. Ich ging aus eben erwähnten Gründen immer gern dorthin. Außerdem wohnte er nur ungefähr zweihundert Meter von uns weg.

Wir trafen uns zum Musikhören. Eine für mich vollkommen neue Art der Freizeitbeschäftigung. Hinsetzen und zuhören. Und nicht einschließen und Ohren zuhalten, wie ich es von zu Hause gewohnt war.

Und jetzt haltet euch fest... Ich hörte das erste Mal in meinem Leben Musik. Der Bann war gebrochen! Bands, die mich bis heute begleiten und zu meinen absoluten All-Time-Favourites gehören. Wir hörten The Jam (Setting Sons, Sound Affects, The Gift), The Clash (London Calling) und The Who (Quadrophenia). Ich kann mich genau daran erinnern und die Kassetten besitze ich noch heute, obwohl ich mir alle Platten auf Vinyl und später auf CD und dann zum Teil auch noch als CD-Collection gekauft habe. Ich denke, damit ist das Vergehen des Kopierens auf Kassette vergeben und vergessen, oder?

An diesem Tag wurde ich zum Mod! Und in der Retrospektive ist mir dieser Tag wichtiger, als der Tag, an dem ich den ersten Sex hatte. Sex mit einer Frau, nicht mit mir.

Mit Kai lief ich in den kommenden Jahren immer und immer wieder ins Magazin, einem Programmkino in Hamburg-Winterhude, um den dort regelmäßig laufenden Film Quadrophenia zu sehen. Ich weiß von mindestens sieben besuchten Vorstellungen, denke aber, dass es wohl gut zehn waren. Und ich gebe euch genau eine Chance, zu erraten, welcher Film meine allererste DVD war...! Ja, auch so eine olle Kamelle wie Quadrophenia gibt es auf DVD. Die Menschen machen echt aus Scheiße Gold. Fünfundzwanzig Euro... Euro!!!!

Und bald hatte ich auf meiner langweiligen, modernen, fucking Öko-Schule auch einen Spitznamen: Mono-Mod. Weil ich nämlich der einzige Mod bei uns war, der auch als solcher zu erkennen war. Und wie ein echter Mod auszusehen hatte, das wurde mir ja im Lehrfilm im Magazin gezeigt.

Im Stillen hatte ich immer gehofft, dafür von ein paar Punks oder Poppern oder was weiß ich wem schön auf die Fresse zu bekommen. Das hätte mich sozusagen geadelt und ich wäre mit stolzgeschwellter Brust und blaugeschwollener Fresse in die Schule gegangen. Aber nichts passierte. Nicht mal dumme Sprüche! Außer zu Hause...

Meine Schwester hat zuerst gelacht - später zog sie sich auch stylischer an. Ihr kleiner Bruder musste ihr mal etwas vormachen. Ist doch was!

Meine Eltern fanden meine DocMartens total scheiße und meine neue Frisur auch. Dabei war meine Frisur den Frisuren der Popper gar nicht unähnlich. Sie haben sich daran gewöhnt. Kennt ihr den Film Verschwende deine Jugend? Dann wisst ihr, wie ich aussah!

Ich musste also schwerere Geschütze auffahren. Das war eindeutig nicht rebellisch genug!


Kapitel 4

Ist es rebellisch genug, die Schule anzuzünden? Oder den Lehrer mit Papierkügelchen zu beschießen? Anordnungen von Lehrern zu ignorieren?

Kommt drauf an. Macht man es heimlich oder hat man das Kreuz, den Lehrern ins Gesicht zu lachen und blickenden Auges in den Schulverweis zu rennen?

In meinem Fall hatte ich ja erkannt, dass ich mit dieser verschissenen neuen Schule und ihren nervigen Gegen Atomkraft-Button-Trägern nichts anfangen konnte. Übrigens ist diese Schule nach nur wenig mehr als zehn Jahren ihrer schäbigen Existenz Geschichte gewesen. Jetzt ist es ein Französisches Gymnasium.

Ich meine: Mal ehrlich... Da wird eine neue Schule gegründet und irgendwie müssen dort die Lehrer hin versetzt werden. Na klar. Alle anderen Schulen sind total scharf darauf, ihre besten Lehrer an diese neue Schule mit modernsten Zimmern und Ausrüstung zu schicken. Logo.

Dementsprechend krank war die Auswahl der Lehrkörper. Alkoholiker, Exzentriker, Hysteriker, Psychopathen, Ex-Bundeswehr-Angehörige... Das war schon die Creme, die uns vorgesetzt wurde. Aber ich will auch ehrlich sein. Ich habe es ihnen nie leicht gemacht und vielleicht auch nicht besser verdient.

Ein Lehrer, den wir wegen seiner rotblonden Haare und seines wallenden Bartes immer nur den Wikinger nannten, eröffnete meinen Eltern an einem der berüchtigten Elternabenden, dass ich ein Chaot sei. Strike! Ziel erreicht.

Aber ich habe die Einleitung dieses Kapitels noch gar nicht weiter ausgeführt...

Das mit den Papierkügelchen war Kleinkram und ich glaube nicht, dass irgendwer nicht irgendwann damit herum geschossen hat. Aber habt ihr auch vorher dem Lehrer zugerufen und dann die Schnipsel mit dem Lineal gegen die Tafel klatschen lassen?

Interessanter ist da trotzdem das Kleinfeuer im Chemiebereich:

Ich saß an einem Tisch direkt am Fenster des Chemieraumes. Dort saß ich gern, weil man immer direkt auf den Schulhof sehen konnte. Irgendwas war dort ja immer los. Neben mir saß mein Freund Kai.

In der Regel vermied ich es, in Räumen, in denen es keine feste Sitzordnung gab, unter dem Tisch in das Fach zu fassen. Meist griff man dabei in alte Kaugummis oder alte Popel. Ich meine, wenn es das Schicksal besonders fies meinte, dann war das Kaugummi oder der Popel alles andere als alt sondern vom Vorgänger aus der Oberstufe. Diese Sau!!!

Doch dieses Mal griff ich nicht in einen Popel sondern hielt ein volles Paket Tabak in der Hand. Ohne lang zu überlegen griff ich mir etwas Papier, knüllte es zusammen und stopfte den Tabak dazu. Das ganze brannte dann schnell ganz wunderbar unter meinem Tisch in dem Fach. Leider fiel der Qualm dann irgendwann auf, obwohl ich doch wie ein Geisteskranker den Rauch zu Kai wedelte. Jaja, so ein Freund war ich, dass ich Kai geopfert hätte! Aber es war ja völlig unsinnig, weil der Brandherd eindeutig unter meiner Seite des Tisches zu lokalisieren war.

Leider musste ich trotz einer einberufenen Lehrerversammlung dennoch mit auf die anstehende Klassenreise nach Österreich. Der Text der schriftlichen Verwarnung war ganz grob so: "Nick hat das Leben seiner Mitschüler gefährdet. Ihm müssen die Regeln des Umgangs miteinander nahegebracht werden!“ oder so. Und ich war ja noch zu jung, als dass irgendwer auf mich, den Delinquenten, gehört hätte. Dabei bin ich auch heute noch davon überzeugt, dass ich natürlich in keinster Weise meine Mitschüler gefährdet hatte. Im Gegenteil. Ich habe ihnen zu einer verfrühten Pause verholfen.

Ich schrammte knapp an einem Verweis von der Schule vorbei. Was meinen Abgang dort nur ein wenig verzögert hat.

Wie wenig Durchsetzungsvermögen die Schulleitung dann immer wieder bewies, fasziniert mich auch heute noch.

Der nächste Vorfall, an den ich mich erinnere trug sich zu, als ich mit Kai verbotener Weise zu einem außerhalb des Schulgrundstücks in der Nähe gelegenen Nur Hier-Bäcker ging. Diese Brötchen-Kette gibt es nicht mehr. Und dabei schulde ich ihnen bis heute 29 Pfennig für eine Schrippe. Es könnte ja sein, dass es so viele Schüler gab, die dort ihre Schulden hatten und sie nie bezahlten, dass die Kette daran zu Grunde ging. Vermutlich müsste ich zum Nachfolger Kamps gehen, aber ich fühle mich denen gegenüber nicht verpflichtet. Außerdem habe ich keine 29 Pfennig mehr. Ich könnte 15 Cent geben... Mache ich aber nicht.

Nun denn, wir spazierten durch das Haupttor hinaus - das durften nur Oberstufen-Schüler - und liefen direkt unserem Deutschlehrer, dem Ex-Bundi in die Arme. Strammstehen und zack zack im Laufschritt zurück. Sir, verstanden, Sir!

Tja, denkste. Wir sind doch nicht doof. Der Lehrer ging zu seinem VW-Käfer und wir drehten uns um und gingen auch. Weiter in Richtung Bäcker. Lachend über so viel Blödheit beim Lehrer und mit der Brötchentüte in der Hand kamen wir dann zum Pausenende auf den Schulhof spaziert. Wo dann auch schon der Anschiss in Lehrergestalt wartete. Natürlich hatte der Lehrer gewartet und war stinksauer.

Und jetzt kommt der Punkt, den ich nicht verstehe. Für das Lagerfeuer unterm Tisch gibt es nur eine Verwarnung und für so eine Lappalie droht die Schule mit Rausschmiss. Junge, Junge. Merkt mal was. Meiner Meinung nach waren diese ganzen Möchtegern-Pädagogen mit ihrem "Ich bin OK - du bist OK“-Scheiß sowas von überfordert mit einem kleinen pubertierenden aufsässigen Bengel, dass sie jetzt ihre wahre Fratze zeigten. Am Ende mit den Schulbuch-Ratschlägen... Und was mich auch heut noch aufregt: Mit mir persönlich wurde nie, nie, nie auch nur ein einziges Gespräch geführt. Immer nur mit meinen Eltern.

Aber dann gab es noch einen Lehrer, der echt ziemlich cool mit meiner Art umging: Herr Keil. Oder Keili, wie wir ihn nannten. Obwohl aufgrund seiner Erscheinung eine verniedlichte Form nicht gerade angemessen schien. Er war ein muffliger, dicklicher Mann mit Bart und dem bösen Blick. Aber ich glaube, hinter diesen Augen lag viel, naja, zumindest einiges Verständnis. Zumindest war er, soweit ich mich erinnere, immer ehrlich und ließ sich von uns Bengeln nicht provozieren.

Ich hatte ihn in Erdkunde und die erste Stunde ließ ich gern mal ausfallen. Nun war ausgerechnet eine Doppelstunde Erde bei Keili dran und ich war nicht da. Als ich dann zur dritten Stunde während der ersten langen Pause durch das Haupttor marschierte stand er da. Vor dem Tor. Ich weiß, dass er mich sah aber er verzog keine Miene, zuckte nicht mit den Augenbrauen und sah einfach an mir vorbei. Damit war die Strafe schon erteilt und abgeschlossen. Das war so cool, dass Keili von mir ab dann immer geachtet wurde.

Und noch ein Lehrer, dessen Name mir leider entfallen ist, hat es verdient, hier positiv erwähnt zu werden. Nicht alle Lehrer auf Hartsprung waren scheiße...

Ich hatte ein oder zwei Jahre lang Mathe bei ihm und er war ein Lehrer vom alten Schlag. Ich konnte Mathe immer gut, war aber nicht bereit, auch nur den kleinsten Finger dafür zu rühren. So kam es auch in regelmäßigen Abständen zu einem Waterloo, wenn Mathe-Tests anstanden. Diese versägte ich in aller Regelmäßigkeit mit fünfen oder sogar sechsen. Wenn aber eine Klausur anstand, dann lernte ich zwei Tage vorher - ich gelobe, länger war es nicht - und schrieb ebenso regelmäßig einsen und zweien. Ich gab die Klausuren immer als einer der ersten ab und er fragte "Gutes oder schlechtes Zeichen?“ Ich antwortete ebenfalls immer "Hab ich sie je enttäuscht?“ Er lächelte, ich bekam meine eins oder zwei. Klasse!

Irgendwann, nach einem Test, sagte er "So, es reicht mir jetzt mit Ihnen“, er siezte alle Schüler, egal ob zwölf- oder zwanzigjährig. "Sie sind so stinkendfaul und ich weiß, dass sie das alles können! Ab sofort werde ich Ihre Tests nicht mehr werten. Sind Sie damit einverstanden?“ Und ich meine, mal im Ernst, wer würde so ein Angebot ablehnen? Das hatte doch Stil!

Es gab also doch Wege, mit mir klar zu kommen. Und das war der Humor.

Mein Physiklehrer hatte einmal einen dermaßen derben Witz von sich gegeben, den ich zu der Zeit aufgrund meiner mangelnden sexuellen Erfahrung noch nicht verstand, dass ich heut noch schmunzeln muss. Er erschloss sich mir allerdings erst ziemlich spät.

Ich spielte damals Klarinette. Sogar ganz passabel. Und ich war im Schulorchester. Der besagte Lehrer war bei jeder Aufführung da und als ich mal zur Zeugniszeit zwischen vier und drei stand, da sagte er "Wer bläst kriegt Bonus!“ Ich habe das völlig selbstverständlich auf meine Leistung im Orchester bezogen und verstand daher auch nicht, warum sich meine Klassenkameraden fast bepissten.

Was mache ich hier?

Ich habe Hochachtung vor all den tollen Blogs, die sich im Netz finden und ich profitiere in weiten Teilen auch davon.
Dieser Blog wird den interessierten Besuchern neben Musik auch meine grandios niemals veröffentlichte Novelle

"Scheiß Drauf"

bieten.

Viel Spaß!!!