Samstag, 24. April 2010

Scheiß Drauf (Teil 15)

Kapitel 20

Apropos Jos Adresse. Da ich zu dieser Zeit aufgrund meines Familien-Fluchs Single war, konnte ich gelegentlich bei Jo pennen. Siehe auch die Nacht der Rose...
Hier lernte ich nicht nur einmal die Tochter eines relativ einflussreichen Politikers einer zur Zeit nur wenig erfolgreichen demokratischen Partei kennen sondern auch Nina. Nina war die Freundin einer von Jos Urlaubsbekanntschaften aus einem damals erst kurz zurück liegenden Skiurlaub. Die beiden Skihasen wohnten zu der Zeit in München in einer gemeinsamen Wohnung und wollten Jo mal in Hamburg besuchen kommen.
Nun, was Jo und Ninas Freundin Silke betraf, so schien das Programm klar zu sein. Party, betanken und poppen. Nur, irgendwie musste ja auch Nina bedacht werden. Und in meiner unendlichen Güte konnte Jo natürlich auf meine uneingeschränkte Solidarität zählen. Was meine Freunde angeht, da ließ ich mich wahrlich nie lumpen.
Naja, eigentlich verlief - zumindest was Jo und Silke betraf - der Abend planmäßig. Was wir bei der Planung nicht bedacht hatten: Ich werde, wenn ich etwas getrunken habe, gerne mal leicht ordinär. Und Nina war wohl kurz davor, mir eine zu scheuern. Ich möchte hier anführen, dass ich nicht die geringste Ahnung habe, was ich so von mir gegeben habe. Aber da Nina auch nicht gerade ein Kind von Traurigkeit ist, muss ich Schlimmstes befürchten. Das hat sie mir auch im Nachhinein mehrfach bestätigt.
Im Nachhinein... - das deutet darauf hin, dass dies nicht das Ende war. Nein. Ich hatte noch eine Chance. Jo war nämlich von Ninas Freundin und Mitbewohnerin Silke wiederum nach München eingeladen worden. Und auch hier wieder die Frage: Und Nina? Soll die ungepoppt nebenan liegen, während Jo und ihre Freundin ihren Spaß haben? Und kann man Nick irgendwo mit hin nehmen? Wird er stubenrein sein? Und ich kann euch sagen: Ganz im Gegenteil. Aber diesmal zur reinen Freude von Nina.
Nina hatte mir auf Probe verziehen und wir vier gingen also in München aus. Allerdings waren wir nicht sonderlich weit gekommen, als Nina und ich uns ansahen, wortlos umdrehten und Hand in Hand in Richtung des heimatlichen Schlafgemachs gingen. Die Probezeit war vorbei und wir tobten uns, wie auch Jo mit Silke, für den Rest des Aufenthalts in München ordentlich aus. Das Bett von Nina und mir stand etwa einen Meter von dem von Jo und Silke, nur durch eine ausgehängte Tür voneinander getrennt.. Daher verzogen sich die beiden erstmal in die Küche, um die dortige Einrichtung auf ihre Benutzerfreundlichkeit und Belastbarkeit zu testen. Im Anschluss poppten wir alle halt parallel nebenan.

Dieses Wochenende brachte mich dazu, Nina nun häufiger - auch ohne Jo - zu besuchen. Vorzugsweise, wenn Silke beruflich woanders weilte. Einmal hatte ich ein verlängertes Wochenende in München und Nina verbracht. Im Anschluss war Nina kurzzeitig wieder sauer auf mich, weil sie aufgrund von Schmerzen in eindeutiger Körperregion befürchtete, ich hätte eine unangenehme Fauna in ihr hinterlassen. Ein Besuch beim Arzt ergab aber gemäß Ninas Schilderung und einem frei nach meiner Erinnerung wieder gegebenen Gesprächs folgende Diagnose:

- "Hatten Sie in letzter Zeit viel Verkehr?“
- "Ja..."
- "Sie haben einen Muskelkater!"

Weder Nina noch ich wussten, dass man - oder besser frau - dort einen Muskelkater haben kann. Kann man! Naja, man lebt und lernt...

Folgendes liegt mir hier sehr am Herzen: Ich möchte meine Bekanntschaft zu Nina nicht zu einem reinen Sextourismus degradiert wissen. Wir befanden uns eben beide in einer Phase der extremen sexuellen Reizbarkeit und gegenseitigen Verfügbarkeit. Aber wir waren auch noch beide ziemlich ineinander vernarrt. Und wenn ich in München gearbeitet hätte - ich hatte ernsthaft mit dem Gedanken gespielt - ja, dann...
So, genug des Moralins. Wir sind ja nicht zum Spaß hier. Und ich weiß genau, was ihr lesen wollt. Gib dem Publikum, was es verlangt.... So sei es:

Aufgrund ihrer Tätigkeit in einem Reisebüro konnten Nina und Silke immer günstig herum reisen. Und oft führte sie der Weg dann in die schöne Stadt an der Elbe Auen. Und das Hotel hieß diesmal Atlantic. Ich weiß allerdings nicht, ob das Zimmer einen Blick auf die Alster hatte, weil ich gar nicht bis dahin kam. Ich weiß bloß noch: rechts die Dusche, geradeaus das Bett. Wie wohl in allen Hotels der Welt.
Eigentlich war das Zimmer ja für Nina und Silke gebucht, aber es ergab sich auf wundersame Weise, dass Nina und ich mal wieder... gähn... jawohl... Also war Silke so kulant, uns das Zimmer zur Verfügung zu stellen und sich selber dafür Jo anzuvertrauen.
Nach einer reichlich durchzechten Nacht mit anschließendem Touri-Besuch auf dem Fischmarkt eierten Nina und ich also aus der Taxe, an der Rezeption vorbei, in den Fahrstuhl und rein ins Zimmer.
Wir knutschten und fummelten uns durch das Bad und ins Schlafzimmer, wo wir Stunden lang in einer Art sexuellen Trance verbrachten und ungezählte Variationen und Spielarten des Sex ausprobierten, die Caligula hätten erröten lassen. Nina trommelte gegen die Zimmerwand und stöhnte das Hotel zusammen. Das Bett knallte im gleichen Rhythmus dagegen. Die armen oder auch glücklichen Nachbarn...
Irgendwann, die Sonne schrie mir ins Gesicht, verließ ich völlig im Arsch das Hotel und Silke kam kurz nach meinem Abgang in ihr verwüstetes Zimmer. Mich hatte niemand bemerkt. Aber als die beiden Mädels dann gemeinsam das Zimmer verließen, mussten sie sich einigen verwirrten Blicken stellen. Ich meine, die Hotelgäste hören Stunden lang eindeutige Fick-Geräusche aus dem Zimmer und heraus kommen zwei Mädels... Ich wäre gern dabei gewesen!

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